29.04.2017

Der Auftritt der Woche

#Medienrhetorik #Medientraining #Wirkungskompetenz #Bernadette_Weyland

Da liest man am Samstagmorgen: Das wohl mit Abstand #schlechteste#politische #Interview seit langem. Bernadette #Weyland will #Oberbürgermeisterin in #Frankfurt werden. Das ist ja mal was! Und im ersten Interview mit der regional entscheidenden #FAZ nutzt sie ihre Chance zur Positionierung eindeutig NICHT!

Allein schon der erste Satz: „Auf konkrete Ziele werde ich mich erst im Laufe des Wahlkampfs festlegen.“ Und warum geht Sie dann in dieses Interview? Was will sie mit dem Interview erreichen? Zeilen füllen? Dem Journalisten einen Gefallen tun?

Jedes Interview hat nur ein Ziel: Den Wählerinnen und Wähler zu sagen, was man will!

Und dann ist das ganze Interview voll von schwachen Formulierungen: „… ist mir außerdem wichtig…“ / „Ich glaube, dass das an dieser Stelle nicht richtig ist!“ / „Den Eindruck habe ich schon!“ / „Das habe ich noch nicht abgesprochen.“

Und dann so akademisch: „Man muss ein Politikverständnis haben, das auf die Menschen abzielt, für die man arbeitet.“ Ja, das reißt mal so richtig mit, Frau Kandidatin! Mit solchen Sätzen können Sie bestimmt Scharen von Wählern hinter sich vereinen!

Merke: Eine Wahl gewinnt man nur, indem man überzeugt ist von dem, was man tut. Und in dem man weiß, was man will. Und das in jedem Interview auch genau so sagt. Mit Kompetenz und Leidenschaft!

Wahlen gewinnt man, indem man seine Politik dort verortet, wo die Wähler berührbar und erreichbar sind. Und wenn man das alles noch nicht weiß, dann geht man in kein Interview.

Ein Hintergrund-Gespräch mit den Kollegen der FAZ ist zu diesem Zeitpunkt sicher wichtig. Wenn man die neue Kandidatin ist. Zum gegenseitigen Kennenlernen. Aber das veröffentlicht man dann doch bitte nicht. Selbst in ein Hintergrund-Gespräch geht man nicht mit einem solchen Satz: Frage: „Reichen sechs Monate, um sich bekannt zu machen?“ Antwort: „Das werden wir sehen! Ich bin aber jetzt schon viel unterwegs. Und die Sommerpause werde ich auch nutzen.“

Wie wäre es mit so einer Antwort: „Die Wähler in Frankfurt wollen endlich wieder eine Oberbürgermeisterin, mit der sie auf der Straße reden können. Und die zugleich auch mit der internationalen Wirtschaft spricht. Beides ist für Frankfurt wichtig. Die Frankfurter. Und die Unternehmen in Frankfurt. Das tue ich. Ich spreche mit allen. Und werde dabei viele Menschen persönlich kennenlernen und erreichen in den nächsten sechs Monaten.“ Was für ne Antwort! Da ist alles drin! Empathie, Kompetenz, Botschaft und Programm!

Bernadette Weyland redet viel. Aber sagt nichts. Und das erzählt viel über die Kandidatin.

Da kann man nur sagen: Lernen von Ivanka. Sie hat im Interview mit Dunja Hayali wenig geredet. Aber viel gesagt: Klare Botschaften gesendet. Einen Eindruck gemacht. Ihre Chance genutzt. Die Amis können das mit der #Wirkungskompetenz einfach besser als deutsche Juristinnen!

Liebe Bernadette Weyland: Sie brauchen Stories, Inhalte, Überzeugungen – und #Medienkompetenz! Dann kann es was werden!

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