14.12.2018

Bitte nicht „sozialverträglich“

Wie FORD verantwortungslos die Entlassung von 1600 Mitarbeitern kommuniziert.

#Rhetorik #Medien #Kommunikation #Krise #Excellence_In_Storytelling
Mit das #Schlimmste für ein Unternehmen, seine Führungsmannschaft und die Kommunikatoren ist das: Wir müssen #Arbeitsplätze #abbauen!

Und das muss man dann auch noch kommunizieren. Aber bitte nicht so, wie #FORD das heute im Saarland getan hat.

Sinngemäß: Das Restruktuierungsprogramm „Sprint Go 6 Reset & Redesign“ hat zur Folge, dass 1600 Stellen wegfallen. Zitat von FORD: „Wir wollen sozialverträgliche Lösungen.“

Aha! Und jetzt? Was denken sich Unternehmen, die so kommunizieren? Dass die krude Bezeichnung des Programms die Herzen der Verbliebenen wärmt und die Entlassenen sagen: „Ach so, die machen das sozialverträglich! Dann ist ja alles gut!“

#Manager, merkt Euch: Das Wort „#sozialverträglich“ ist das Feigenblatt der mittelmäßigen Entscheider. Damit gewinnt Ihr keine Kommunikation. Dieser Begriff entbindet Euch vielleicht gefühlt einer Verantwortung vor Eurem Spiegelbild am Morgen. Aber Eure Entscheidung trifft die Menschen keinen Deut anders. Nämlich ins Mark.

Also, Ihr Manager – merkt Ihr was? So kann #Kommunikation nicht funktionieren. Ihr müsst es schon ganz am Anfang anders machen. In Euren Köpfen. Da muss klar sein:

Wir bauen nicht etwas Arbeitsplätze ab. Sondern: Wir entlassen 1600 Menschen aus Lohn und Brot. Die haben einfach keinen Job mehr. Das ist eine der knüppelharten Nachrichten des Lebens. Damit geht man verantwortlich um. Und dann klingt Kommunikation plötzlich ganz anders.

#NotaBene: Erfolgreiche Kommunikation geht immer vom Menschen aus. Und zwar vom Empfänger. Und nicht vom Absender.

Und selbst dann, wenn Ihr Manager da oben sagt: Die gehen sowieso, mir doch egal! Merkt Euch: Ihr kommuniziert immer auch für die, die bleiben.

Für die, die dieses komische Reset & Redesign-Programm mit Enthusiasmus und Leidenschaft mit Euch gestalten sollen. Und die wollen keine Feiglinge in der Führungsmannschaft, die sich hinter dem Begriff „sozialverträglich“ verschanzen. Die wollen Macher mit Verantwortung, Idee, Ziel und Vision.

Und, Manager, wenn Ihr das alles mal von dieser Seite her denkt, dann geht es am Ende auch um Euren #Arbeitsplatz. Dafür braucht Ihr die Motivation des Teams und Eure Reputation als verantwortungsvolle Führungskraft. Und genau deswegen solltet Ihr solche Entscheidungen völlig anders kommunizieren.

Kann man lernen. Eine Frage der #Haltung. Und daraus resultieren #Worte.

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