20.02.2019

Lob des Framing

Kleiner Kommentar zur Debatte rund um das ARD-Papier

Das Papier von Framing-Päpstin Elisabeth Wehling macht die Runde durch die empörte öffentliche Meinung. Da hat die Wissenschaftlerin der ARD doch glatt geraten, hier und da mal ihr Wording zu überdenken. Das Papier mag an manchen Stellen unglücklich sein. Und schon verteufeln alle das, was die Wissenschaft „Framing“ nennt. Also: Das Nachdenken darüber, wie Worte beim Gegenüber wirken. Das soll nun also schon schändlich sein?

Zeit für ein Lob des Framing. Denn: Wir ‚framen‘ alle. Jeden Tag. Versuchen also, durch Haltung, Gesten und Worte den Rahmen dafür zu schaffen, dass es so läuft, wie wir das wollen. In Bewerbungsgesprächen, bei Verhandlungen, beim Rendezvous.

Die Sprache wird oft viel zu unbewusst eingesetzt. Sich dagegen die Macht der Sprache bewusst zu machen – das ist professionell. Erst recht dann, wenn es eng wird. Wenn alles nicht mehr selbstverständlich ist. Wie gerade bei ARD und ZDF. Das macht Kommunikation besser.

So viel zum Grundsätzlichen. Die Framing-Vorschläge im ARD-Papier sind inhaltlich allerdings weitgehend töricht. Weil es Konstrukte sind. Und keine Sprache. Darauf können wir uns einigen. Und sonst framen wir alle in diesem Moment schon wieder munter weiter. Selbst die größten Kritiker der Elche. Und das ist: Normal!

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