30.08.2019

Gequirlter Quark ergibt kein Interview

Wie ein Pharma-Chef sich selbst im Zeitungsinterview verstolpert.

#Interview #Rhetorik #Fail So ein Interview ist ja echt eine Herausforderung. Und dann auch noch live. Vor der Kamera. Eine gute Idee meiner Klienten, wenn die sagen: So ein Journalist ist ja vorbereitet. Also bereite auch ich mich darauf vor.

Es ist ja auch ganz schön kompliziert, die Komplexität des eigenen Tunes in wenigen Sekunden zu komprimieren. Und dann noch unter Stress. Strategien und Skills dazu – die gibt‘s. Dann klappt‘s auch.

Wie es nicht klappt, das dokumentiert Bork Bretthauer, der Geschäftsführer des Verbandes Pro Generika. Er schafft es, sogar ein Print(!)-Interview so zu führen, dass es niemand mehr irgendwas versteht.

Seine Antwort: Ein rhetorischer Quark, dem es nicht gelingt, Zustände und Verantwortlichkeiten klar auf den Punkt zu bringen. Wenn der Satz mit „gesundheitspolitische Maßnahme“ beginnt und mit „Arzneimittelversorgung“ endet, dann sind 99,99% der Leser raus. Nur der Fachreferent im Verband Pro Generika jubiliert. Falsche Zielgruppe!

Das Verharren im Logos der eigenen beruflichen Komplexität – ein klassischer Rhetorik-Fehler in den Medien. Gibt’s dagegen was in der Medizin?

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